Kunst und Religion

Kunst und Religion sind seit Menschengedenken ein Schwesternpaar. Das meint nicht nur, dass die ältesten menschlichen Artefakte bereits auf religiöse Praktiken verweisen, sondern auch, dass wohl in keinem Bereich menschlicher Kultur künstlerisches Denken und Intuition eine so große Rolle spielen wie im religiösen Habitus und der religiösen Praxis. Im Gespräch zwischen Theologie und Kunst findet somit keine Auseinandersetzung mit Anderem statt, sondern mit dem Eigenen.
Diese keineswegs bloß kunsthistorische Verwiesenheit erklärt, aus welchen Gründen Theologie der Raum ist, um sich intensiv mit Kunst zu befassen. Dadurch kann Theologie ihren eigenen Reichtum und ihre Möglichkeiten entdecken, aber auch ihre Fraglichkeit und Fragilität erfahren. Allerdings muss man sich vom Gedanken an eine gegenseitige Instrumentalisierung verabschieden, da diese nicht zu einem Dialog bzw. zu einer Zusammenarbeit führt. Dass die Begegnung von Kunst und Theologie nicht einseitig verläuft, dafür trägt der Umstand Sorge, dass sich beide auf die menschliche Existenz beziehen und beide von dorther nach Wegen des Artikulierens und Verstehens suchen. So arbeiten sie gemeinsam an und in der Kultur – insofern dieser Begriff umfassend verstanden wird und menschliche Praxis und ihre Mitteilung in vielfältiger Form bedenkt.
Fachbereichsleitung Fundamentaltheologie
Martina Bär
Institut für Systematische Theologie und LiturgiewissenschaftInstitut für Systematische Theologie und Liturgiewissenschaft
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