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Kunst und Medien im theologischen Diskurs

Qualitätsvolle Kunst zieht die Selbstverständlichkeit der Existenz in Zweifel. Das ist nichts Neues, es gehört vielmehr seit der frühesten nachgewiesenen Existenz von Kunstwerken zum Wesen des kreativen Prozesses, dass er etwas verwirklicht, was über die reine Existenz des schaffenden Individuums hinausweist. Er stellt vielmehr radikal das Gewohnte und allzu leicht in Kauf genommene in Frage.

Entsprechend eignet der Kunst an sich ein Potential des Irritierens, Verstörens. Werke und Kunstprojekte, die dieses Potential nicht nutzen, werden zur bloßen Dekoration. Solche, die ausschließlich irritieren und nur auf Provokation setzen, negieren das Bedürfnis des Menschen nach Schönheit und Harmonie. Doch von jenen Werken, die gelingen, wird jener, der sie betrachtet, radikal in Anspruch genommen: „Denn da ist keine Stelle / die dich nicht ansieht: / Du musst dein Leben ändern!“ (R. M. Rilke).

Dabei gibt es keine Differenz zwischen den Kunstgattungen: Ob Malerei oder Literatur, ob Musik oder multimediale Präsentation – entscheidend ist die Herausforderung, die das Werk stellt und die es niemandem ermöglicht, es einfach zu ignorieren und zur Tagesordnung überzugehen. In dieser eventuell sogar erzwungenen, ja schmerzhaften Auseinandersetzung kann der Mensch eine neue Dimension der Existenz erschließen, die ihn gewahr werden lässt, dass er weder allein noch zentral im Universum steht. Die Kunst zeigt damit ein eminent kommunikatives und enorm sinnstiftendes Potential. Sie ist daher eine der wertvollsten Gesprächspartnerinnen für die Theologie.

Dabei ist der Kontakt mit entsprechenden Institutionen wichtig, damit die Reflexion nicht in der Theorie verhaftet bleibt. Die Grazer Museen, das Kulturzentrum bei den Minoriten, die vielfältig im Kunst- und Kulturbereich tätige Grazer Katholische Hochschulgemeinde (KHG), die zahlreichen Vernetzungen zu den diözesanen und österreichweiten Kommissionen für sakrale Kunst und Kirchenmusik binden das Nachdenken mit dem Zuhören, dem Betrachten und dem interaktiven Handeln zusammen.

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