Genderforschung und theologische Anthropologie
Genderforschung und theologische Anthropologie
Christlich-jüdische Anthropologie setzt voraus, dass der Mensch als Ebenbild Gottes geschaffen worden ist (Gen 1,16.27). Lange hat die Theologie diese anthropologische Spitzenaussage aufgrund einer androzentrischen Hermeneutik nur auf den Mann angewendet. Durch die theologische Frauen- und Geschlechterforschung ist dieser verengte Blick infrage gestellt und auf Frauen oder Menschen mit einer nicht-binären Geschlechtsidentität erweitert worden. Was bedeutet es aber aus einer gendersensiblen Perspektive, ein Ebenbild Gottes zu sein? Wie ist die Gottebenbildlichkeit inhaltlich zu bestimmen? Und welche Rückwirkungen hat eine gendersensible Bestimmung der Gottebenbildlichkeit auf das Gottesbild?
Publikationen in Auswahl:
Martina Bär, Mensch und Ebenbild Gottes sein. Zur gottebenbildlichen Dimension von Mann und Frau, Würzburg 2011.
Gottebenbildlichkeit und Geschlechtergerechtigkeit aus freiheitstheoretischer Perspektive, in: Theologisch-praktische Quartalsschrift 165 (2017) 3, 256-265.
Selbstwerdung und Gottebenbildlichkeit. Der relationale Bildungsbegriff des frühen Friedrich Schlegel, in: Erziehung als Entfehlerung. Weltanschauung, Bildung und Geschlecht in der Neuzeit (= Historische Bildungsforschung), hg. v. Anne Conrad und Alexander Maier, Bad Heilbrunn 2016, 99-110.
Prostitution als Anders-Ort der Theologie: Feministisch-befreiungstheologische Anmerkungen für eine Theologie der Zukunft, in: LIMINA - Grazer theologische Perspektiven, 6,1. 2023. 202-233.
Martina Bär ist auch seit 2022 Redakteurin des internationalen Jahrbuches der European Society of Women in Theological Research (ESWTR).
Publikationen:
Confronting Gender Polarity and Nationalism, Agnethe Siquans, Martina Bär, Anne-Claire Mulder and Mireia Vidal Quintero (eds.), Leuven 2023.
About Shelters and Encounters. An Array of Theological Voices, Agnethe Siquans, Martina Bär, Anne-Claire Mulder and Mireia Vidal Quintero (eds.), Leuven 2022.